Empathisch führen in der Pflege

Aktives Zuhören – Ein alter Hut?!

von | Kommunikationsmethoden | 0 Kommentare

Aktives Zuhören,… „Kenn ich doch!!“
„Warum soll ich da denn jetzt nochmal drauf schauen!?“

Also,

  1. kannst Du von den Werkzeugen der Kommunikation nie genug haben, weil Du
  2. darin bestimmt noch keine Meisterschaft erreichst hast und immer wieder auf eine Übungssituation triffst.

Mir geht das jedenfalls so. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ein aktives Zuhören durch meine fehlende Aufmerksamkeit auf die gerade sprechende Person gar nicht gegeben ist. Oder meine Gefühlslage gerade gar nicht fähig ist, den oder die Anderen wirklich wahrzunehmen.

Hinter dem aktiven Zuhören steckt nämlich keine Technik! Aktives Zuhören hat mehrere Aspekte. Stell Dir einfach diese Situationen vor:

Du kommst von der Arbeit, hast gerade nur ein paar Minuten für Dich und möchtest dann gleich das Abendessen vorbereiten. Dein Kopf ist noch gar nicht zuhause. Er beschäftigt sich noch mit beruflichem Alltag. Jetzt kommt Dein Kind (wahlweise Dein(e) Partner*in) und erzählt Dir, was persönlich Wichtiges.

Wie oft kommt es vor, dass jemand sagt: „Aber das habe ich Dir doch gesagt!“ Oder „Darüber haben wir doch gesprochen!“
Hörst Du wirklich aktiv zu?

Nimm eine Situation aus dem beruflichen Alltag. Auf dem Weg zur Arbeit durchdenkst Du Deinen Tag. Du hast einige Termine und Entscheidungen müssen getroffen werden. Kaum betrittst Du den Betrieb, kommt schon jemand auf Dich zu, um eine scheinbar dringliche Frage zu klären oder eine Information loszuwerden.

Wie oft kommt es vor, dass Du dann mit „hmhm“ antwortest und eigentlich nur Wortteile aufnimmst? Oder unwirsch auf den „Überfall“ reagierst? Wie gut gelingt es Dir in so einer Situation Deine Gedanken und Gefühle wahrzunehmen?

Siehst Du! Da beginnt das, was hinter der sogenannten Technik des aktiven Zuhörens liegt. Klar ist das kommunikative Miteinander im privaten Bereich dann mit weniger Missverständnissen und Konflikten belastet. Aber als Führungskraft gestaltest Du mit dem aktiven Zuhören auch das Kommunikationsklima im Unternehmen. Es ist eine Kompetenz, die dafür sorgt, wirkliche Informationen im Gespräch zu bekommen.


Aktives Zuhören als Kompetenz

  • hört die Intention hinter den Worten
  • kann differenziert die Gefühle als mitgelieferte Botschaft wahrnehmen
  • bleibt mit dem Gesprächspartner verbunden, ohne sich emotional zu verhaken.

Wenn Du es lediglich als Technik nutzt, verschenkst Du Möglichkeiten!
Werkzeuge sind eben nur so gut, wie sie auch passend angewendet werden können.
Na klar sorgst Du bei einem anberaumten Mitarbeiter*innen-Gespräch für eine ruhige Atmosphäre. Stellst das Telefon auf Weiterleitung und hängst ein Schild „Bitte nicht stören!“ an die Tür. Und vielleicht hast Du in irgendeinem Kurs schon mal gehört, dass Du nicken solltest und ein zustimmendes Geräusch abgeben könntest. Aber irgendwann ist das mechanisch und darin besteht das Risiko.
Es geht eher darum, zu spüren, wahrzunehmen, was die jeweilige Person sonst noch so für Botschaften Dir schenkt.

Und natürlich Du selbst!

  • Was läuft gleichzeitig bei Dir ab?
  • Welche Gedanken und Gefühle hast Du zeitgleich und kannst die Botschaften gar nicht wirklich alle entgegennehmen?
  • Bist Du zentriert und offen oder bewertest Du schon während des Gesagten?

Hier fängt Dein Lernfeld an! Hier kannst Du mit dem Üben beginnen! Schaffe Dir selber Deine Lektionen, indem Du Dich ganz bewusst für eine Lern- und Übungssituation entscheidest. Und reflektiere danach, was gelungen war und wo Du vielleicht noch einmal neu denken darfst. Als Führungskraft in der Pflege sorgt diese Ebene für ein wertschätzendes und emphatisches Miteinander.

AKTIVES ZUHÖREN IST NICHT NUR EINE TECHNIK, SONDERN VOR ALLEM EINE HALTUNG!

Aber Vorsicht: Es könnte spannend werden, was Du entdeckst!

Hier gibt’s die Technik noch mal im Schnelldurchlauf

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